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Archiv: Beiträge 2010 und 2009 zum Thema
Zuchtfragen und Genetik
Beiträge "Zuchtfragen und Genetik" 2019 bis 2017 Link HIER Zur Hauptseite LINK HIER !
Donnerstag, November 25, 2010
Rassestandards und Qualzucht
Ich fasse diesen Artikel unter bulldogrelevanten Gesichtspunkten kurz zusammen: Vor circa 150 Jahren begann man in England damit, Rassen zu "kreieren". Damit wurde England zum Mutterland der Rassehundezucht. "Standards" wurden definiert und eingeführt. Die Zuchtbücher wurden "geschlossen", das heißt es wurden nur noch Hunde aus Reinzucht (Homozygotie) mit Stammbaum eingetragen. Um diese gewünschte Reinerbigkeit zu gewinnen wurde Inzucht, das heißt Inzest und Linienzucht, allgemein üblich. "... diese Inzuchtpraktiken (Inzest und Linienzucht) haben einen großen Nachteil. Sie führen zu genetischer Verarmung und damit zur kontiuierlichen Zunahme von Erbkrankheiten, Vitalitätsverlust, sinkender Lebenserwartung und anderen bekannten negativen Auswirkungen.... Diese genetische Verstümmelung ist eindeutig als tierschutzrelevant einzustufen." Däuber macht Formulierungen in den Standards mitverantwortlich für die tierschutzrelevanten Bedinderungen mancher heutiger Rassehunde. Formulierungen wie "lang", "kurz" usw. verführten Züchter und Richter dazu, immer weiter ins Extreme zu gehen. Eine "kurze Nase" beim Bulldog wurde auf diesem Weg fast zu Nasenlosigkeit... Däuber schreibt außerdem noch zum Bulldog: "Den Hunden nimmt man die Grundlage des Lebens, nämlich die natürliche Fortpflanzung. Nach einem Report der Uni Cambridge werden 86% aller Bulldogs per Kaiserschnitt geboren." Däuber kritisiert, dass sich in den Zuchtvereinen kaum etwas bewegt. Deshalb sieht er die FCI und den VDH in der Pflicht. Statt Interessenvertreter der Hunde zu sein, seien die Verbände Interessenvertreter der Züchter. Er fordert deshalb eine Reform des gesamten Hundewesen. Ebenso ist es längst überfällig, die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse (der Genetik) in der Zuchtpraxis zu berücksichtigen und tierschutzrechtliche Forderungen zu erfüllen!
Den Forderungen Däubers schließen wir uns an! Wir sind dankbar für die Appelle
einiger VDH-Verantwortlichen,
die die Gesundheit und Vitalität des Hundes in den Zucht-Mittelpunkt gestellt sehen wollen.
Aber Appelle (siehe letzter Beitrag) allein reichen nicht.... -
Dienstag, November 23, 2010
Die Folgen jahrelanger Linienzucht :-(
Dr. Eichelberg stellt zunächst fest, dass ein Hundezüchter unvermeidbar mit Defekten und Krankheiten konfrontiert wird, und zwar als Ergebnis jahrzehntelanger Inzucht. Dann schreibt sie weiter und appelliert an die (VDH-)Züchter : Dr. Eichelberg führt aus, dass durch die Inzucht einerseits die gewünschte Reinerbigkeit (Homozytogie) rassespezifischer Merkmale entstand. Andererseits ist es bei dieser Zuchtmethode aber unvermeidbar, dass immer auch unerwünschte Eigenschaften oder Defekte reinerbig weitergegeben werden. Ich füge hinzu: auch Linienzucht ist eine Form der Inzucht. Und die zwangsläufig dadurch erzielte Reinerbigkeit auch von Defekten bedeutet Leid - zwar nicht für den Züchter - aber für den betroffenen Hund und großen Schmerz für dessen Halter ...
Die Züchter sind deshalb aufgefordert so zu verpaaren, dass wieder eine
Mischerbigkeit, Heterozygotie genannt, entsteht.
-(Noch ein Link zur Bedeutung der Mischerbigkeit: der Heterosis-Effekt). Da sogar manche Züchter "Mischerbigkeit" mit "Mischling" verwechseln, hier noch einmal der Unterschied:
"Mischling": Die Eltern sind verschiedener Rasse. Also weg von der Verwandtenpaarung=Linienzucht ! Vor einiger Zeit starb ganz plötzlich und zu unser aller Schmerz Mankalita - eine gesund wirkende, sehr liebe und verspielte zweijährige Hündin. Ihre tieftraurige Besitzerin - sie hatte Mankalita als Welpen gekauft - ließ sie obduzieren : außer der Schilddrüse und den Nieren waren alle Organe, auch das Hirn, nicht normal entwickelt.... Mankalita hatte alle diese Defekte kompensiert - bis eben nichts mehr ging....
Mankalita
stammte von einer Züchterin, welche - wie auch andere - die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der Genetik
ignoriert und unbelehrbar (oder um Deckgebühren zu sparen?) immer noch die Linienzucht (= Verwandtenpaarung)
hochpreist... Der Name der Züchterin spielt keine Rolle, er ist unbedeutend. Wichtig ist es dagegen zu wissen, dass jahrzehntelang praktizierte Linienzucht große gesundheitliche Risiken für die Welpen bedeuten. Kaufen Sie im eigenen Interesse nur dort einen Welpen, wo der Züchter sich um Mischerbigkeit bemüht, das heißt keine miteinander verwanden Bulldogs paart.
Freitag, August 13, 2010
"Freitag der 13." der Hundezucht ? Gilian Anderson: "Tiere können nicht für sich selbst sprechen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir als Menschen unsere Stimme für sie erheben und uns für sie einsetzen."
Heute fasse ich wieder einen Artikel aus dem
"Hundemagazin WUFF" zusammen. Ich empfehle
Euch allen noch einmal ein Abo dieses wirklich hochwertigen Magazins :-)
-In den Ausgaben Nr.3/10 und 4/10 beschreibt der hoch angesehene Kynologe Prof. H. Wachtel, wie sich die Probleme der Rassehundezucht aktuell darstellen. Das einleitende Statement dazu - mit Bulldogbild - zitiere ich HIER. Zunächst geht Prof. Wachtel in seinem Artikel auf die Entwicklung und großartigen Erfolge der Rassehundezucht in der Frühzeit bis vor circa 2.500 Jahren ein. Damals ging es um eine Zuchtauslese zur Stabilisierung und Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Hunde als Gebrauchshunde. Im Altertum setzte dann - allerdings nur in Europa - eine genetische Weiterentwicklung ein, die letztlich zu Spezialrassen (Vorstehhunde, Hütehunde usw.) führte.
"Linienzucht" (immer wieder Paarung von Verwandten) bedeutet
fortschreitende Gen- und damit Vitalitäts-Verluste
Prof. Wachtel führt weiter aus "vor 140 Jahren begann das Unheil." Um diese Zeit begann im Besonderen in England
eine strikte und in Zuchtbüchern kontrollierte Nutztierzucht. Diese Methoden wurden dann naheliegenderweise
auf die Hundezucht übertragen; die "Linienzucht" (=Verwandtenpaarungen)
entstand. Nur, bei der Hundezucht ging es nach und nach
nicht mehr um Leistung, sondern nur mehr um "Schönheit". "Schönheit", die letztendlich nichts mehr mit Leistung,
ja bei manchen Rassen sogar nichts mehr mit Funktions-Tüchtigkeit (z.B. gut Laufen- und frei Atmenkönnen)
zu tun hat....
"Standards" wurden festgelegt und fatalerweise mit Qualität gleichgesetzt.
Standards äußerer Merkmale wurden festgelegt und verdrängten die Beachtung der Lebensqualität der Hunde.
"Zudem vermehrten die übermäßig häufig eingesetzten Rüden neben ihren Vorzügen auch noch ihre - immer vorhandenen -
Defektgene in ihren jeweiligen Rassepopulationen." Und: das Wesen der Hunde wurde im Ring nicht ausreichend
bzw. überhaupt nicht berücksichtigt....Prof. Wachtel stellt fest: Wirtschaftliche Interessen, wie z.B. Deckgebühren, verhindern bis heute populationsgenetische Maßnahmen zur Re-Vitalisierung unserer Rassehunde. Und: Der Hund wurde vom Kulturgut zum Modeartikel: unbekümmerter Materialismus in die Hundezucht.
Das Ausstellungswesen - in seiner entscheidenden Bedeutung für die Zucht - verschärfte den Genverlust
der Rassehunde, denn es wurde mehr und mehr ausschließlich nach äußeren Merkmalen selektiert
- bewertet in Abhängigkeit von der aktuellen, modeabhängigen Standardinterpretation. Das führte
zu immer mehr Übertreibungen der Rassemerkmale, mit Folgen
wie z.B. der Dackellähme, Augen- und Hirnproblemen usw. usw. bei den unterschiedlichsten Rassen.
Die genetische Vielfalt ging verloren, und damit nahmen die Erbkrankheiten zu und allgemeiner Vitalitätsverlust
trat ein.
Die BBC leitete 2008 eine Wende in der Hundezucht ein.
Prof. Wachtel führt im 2. Teil seines Artikels durchaus optimistisch aus, dass eine Wende in Sicht sei.
Als Auslöser nennt er
die Dokumentation der BBC (2008) "Rassehunde bloßgestellt", welche den britischen Kennelclub so unter Druck brachte,
dass er für diverse Rassen Standardänderungen nach dem Motto "fit for function" beschloß. Prof. Wachtel kritisiert die Reaktionen der Rassehundezuchtvereine auf die Standardänderungen allerdings als "gefährlich langsam". Die Zuchtverbände würden befürchten, dass sich Züchter bei erschwerten Zuchtauflagen aus den Zuchtvereinen verabschieden, und dass der Welpenabsatz zurückgehen könnte...
Prof. Wachtel sagt, eine intensive Aufklärung müßte erfolgen, und langjährige
Zuchtlinien dürften wegen ihres Genverlustes nicht mehr eingesetzt werden. -Prof. Wachtel sieht in dem Mode-Run nach "Designerhunden" (Mischlingen aus zwei Rassen) einen Impuls zur Hilfe für die Rassehunde : "Designerhunden" können jedes modische Bedürfnis erfüllen, und damit könnten die Rassehunde wieder in ihrer ursprünglichen Zielsetzung gezüchtet werden.
"Freitag der 13." nur für die Auswüchse der Rassehunde-Zucht :-)
"Designerhunden" sind Auskreuzungen, entspringen also keiner "Linienzucht" (=Verwandtenpaarung),
und sind damit tendenziell gesünder und vitaler als ihre reinrassigen Eltern, denn bei ihnen kommen weit
seltener als bei der "Linienzucht" zwei Gene rezessiver Erbkrankheiten zusammen. Auch das macht sie heutzutage
für viele Kunden attraktiver als reinrassige Hunde.Das Interesse an der Lebensqualität unserer Mitgeschöpfe ist, wie Prof. Wachtel feststellt, enorm gewachsen. Und das ermöglicht dem Rassehund wieder der liebenswerte Lebenspartner zu sein, den wir Menschen brauchen.
Donnerstag, Juli 22, 2010
Volksweisheit: "Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz." Erich Fromm: "Wenn jemand nicht Teil der Lösung ist, ist er Teil des Problems."
Die "Linienzucht" (=Verwandschaftszucht, auch Zucht auf die "eigene Blutlinie" genannt) war in der
Anfangszeit der Rassehundezucht sinnvoll um überhaupt
einen stabilen Genpool pro Rasse zu erzeugen. Nach mehr als einem Jahrhundert dieser "Linienzucht" zeigen sich nun
die gesundheitlichen Nachteile dieser Zuchtmethode überdeutlich: Erbkrankheiten und Vitalitätsverlust! - Durch die über viele Generationen erfolgte Verwandten-Paarung ("Linienzucht" zur Erhaltung der "eigenen Blutlinie") verarmt der Genpool zwangsläufig :
Kürzlich starb in unserem Freundeskreis eine zweijährige Bulldog-Hündin den plötzlichen Herztod. Sie war leidvolles "Produkt" einer jahrzehntelangen Linienzucht-Kette.... Die Obduktion ergab, sie war ein behindeter Hund gewesen: Kardiomyopathie (=Herzmuskelanomalie) und Hydrocephalus (=Wasserkopf). Die Wissenschaft nimmt für beides genetische Ursachen an. Bei Linienzucht (=Verwandten-Paarung) steigert sich die prozentuale Häufigkeit der Vererbung solcher Defekte natürlich hochgradig!
Diese Hündin stammt von einer Frau, die (immer schon) gerne und oft über sich selbst sagt, sie züchte die
gesündesten Bulldogs Deutschlands....
Es macht mich traurig, wie viel "Dummheit und Stolz" man in den Züchterszenen findet. -
Nicht nur die Käufer von Händlerwelpen, sondern auch die Käufer von Linienzucht-Welpen aus den "Blutlinien" etablierten Zwingern haben oft Pech mit ihren Hunden. Sie sind meist gutgläubig, vertrauen Zuchtvereinen und wissen nicht, dass sie sich mit solch einem "Linienzucht-Welpen" häufig das Risiko großen Leides mitkaufen.... Entscheiden Sie sich im eigenen Interesse für einen Welpen, der aus einer "Auskreuzung" stammt, das heißt dessen Mutter und Vater mehrere Generationen zurück keinen gemeinsamen Vorfahren haben. Übrigens empfiehlt das auch der VDH. Meiden Sie Züchter, die unbelehrbar heutzutage immer noch "so dumm wie stolz" Verwandschafts-Zucht, genannt "Linienzucht", auf ihre Fahnen schreiben. Mit einem solchen Kauf spielen Sie Russisches Roulette!
Dienstag, Juli 20, 2010
Epigenetik: Die Umwelt prägt bis in die Genstrukturen
Jan Knobel (EMBL Heidelberg) und Michael Snyder (Stanford University) veröffentlichten kürzlich in "Science" (Bd.328): Nimmt man zwei Menschen - menschlicher Gencode unterscheidet sich voneinander statistisch nur um knapp 0.1 Prozent - so ist überraschender Weise zu einem beliebigen Zeitpunkt bis zu 25 Prozent des Gencodes bei dem einen Menschen an- und bei dem anderen abgeschaltet. Diese Größenordnung dürfte bei den Säugetieren, und damit bei den Hunden, ähnlich sein. Die Individualität eines Lebewesens ist demnach nicht statisch (durch das Genom), sondern dynamisch (durch das Epigenom) und damit im weitesten Sinn umweltabhängig angelegt. Verhaltens-, Lern-, Erinnerungs-, Reaktions- und auch Denkmustern werden wesentlich gesteuert durch die sporadische oder auch dauerhafte Aktivität/ Passivität einzelner Gene in ihrem noch unerforscht komplexen Zusammenspiel miteinander.
Welpenfabriken sind eine schicksalhafte Tierquälerei, die genetische Defizite erzeugt!
FAZ, 23.6.10: "Über das Epigenom wirkt das Umfeld auf die Gene im Zellkern ein, spielt die Umwelt
buchstäblich Schicksal...
die epigenetischen Stellschrauben, mit denen die Aktivität der Gene vorübergehend oder dauerhaft verändert
oder sogar fürs ganze Leben (und manchmal sogar generationübergreifend) geprägt wird, sind vielfältig."(Biochemisch geschieht das Abschalten von Genen, in dem sie z.B. durch die sogenannte Methylierung unlesbar gemacht werden.)
Auch ein Hund ist, was er ißt! Spezifische Schäden durch schlechte Ernährung
gibt er sogar an seine Nachkommen weiter!
Zu generationenübergreifenden Epigenom-Veränderungen: Dr. Francis Pottenger (USA) führte 20 Jahre lang Fütterungsversuche an Fleischfressern durch, und diese über 8 Generationen der Versuchstiere hinweg. Er kam zu erstaunlichen Ergebnissen: Die Katzen, die er nicht mit rohem Fleisch usw. fütterte, sondern nur mit gekochter oder sonstwie behandelter Nahrung, litten an krankhaften Veränderung des Skelettes, der Fortpflanzungsorgane und des Wesens. Und diese Schäden waren durch Futterumstellung erst in der 4. Generation wieder gutzumachen! (Dr. Biber: 'Allergien beim Hund') Hunde - und Menschen - sind den Katzen in diesem Ernährungszusammenhang gleichzusetzen. Des weiteren wurden bei Patienten mit Posttraumatischem Belastungssyndrom Hinweise gefunden, dass das traumatisierende Ereignis offenbar besonders das Epigenom des Immunsystems und des Gehirns mit einem Schlag verändert und so ungewöhnlich viele Fehlsteuerungen bewirkt. Das legt jedenfalls eine Studie nahe, die in den "Proceedings" der US "Akademie der Wissenschaften" (doi: 10.1073) erschien. Patrick McGowan (McGill University Montreal) berichtete neulich in "Nature Neuroscience" über seine Gen-Studien an vernachlässigten Mäusen. Bei vom Muttertier selten gesäugten Mäusen fand er auf der Oberfläche von Vorderhirnzellen extrem wenige Rezeptoren für die Stress-Hormone Glukokortikoide. Die entsprechenden Gene waren durch die mütterliche Vernachlässigung epigenetisch quasi stillgelegt.
Dies alles belegt u.A., dass zu Recht von Hundefreunden und Tierschützern davor gewarnt wird, "Billigwelpen"
beim Hundehändler zu kaufen,
denn diese werden ihren Müttern praktisch immer viel zu früh weggenommen. Die Folge sind u.A. Störungen oder sogar
Ausfälle von Stressbewältigungsmöglichkeiten ihres Gehirns und ihres Immunsystems. -
Ebenso sind in Welpenfabriken gestresste und grob vernachlässigte, trächtige Hündinnen epigenetischen "Abschaltungsprozessen" wichtiger Gene ihres Immun- und anderer Systeme ausgesetzt. Was das nicht nur für die Mutterhündin, sondern auch für die wachsenden Embryos bedeutet, dürfte klar sein...
Donnerstag, Mai 27, 2010
Die "verlorene" Standardrute des Bulldogs....
Ein Mittel der Wahl ist die Auskreuzung, Vereinfacht gesagt: Bislang dürften in den meisten Bulldogs noch ein paar "versteckte" Gene aus alten Zeiten schlummern, welche die Rutenform der korrekten, geraden Standardrute (mit)bestimmen. Bei ewig weiterer Linienzucht besteht wenig Aussicht, zu dieser Rutenform zurück zu finden, da Linienzucht nur immer weiter die im Laufe der Jahrzehnte manifest gewordenen Kringelformen verstärkt. (Das gilt natürlich auch für verengte Atemwege, schwaches Immunsystem usw. usw.) Bei Auskreuzungen dagegen werden die Karten (d.h. die Gene) komplett neu gemischt und neu gewichtet: So haben die "versteckten" Gene eine Chance, in einem der Welpen wieder in Erscheinung zu treten. Mischformen können dann entsehen wie z.B. bei Kizmet (Foto links) mit ihrer längeren, geknickten Rute. Diese Länge erklärt sich so: eine Kringelrute ist deutlich länger als sie aussieht - man kann sie sich wie eine Schillerlocke vorstellen: zieht man diese gerade, ist sie ziemlich lang. Und dieses mehr oder weniger vollständige "Geradeziehen" vollbringen die - bei Linienzucht fast zum Verschwinden gebrachten - für eine gerade Rute zuständigen Gene. Züchter, die heute immer noch auf Linienzucht bestehen, haben entweder von Genetik nur ein naives Halbwissen, oder sie setzen bewußt auf ihre Ausstellungserfolge bisheriger (qual)züchterischer Art...
Shannon Nysewander aus den USA mailte:
Unsere Stammleserin Shanny Nysewander
aus Alaska (sie liest per Übersetzungs-Programm) regte mich mit ihrer Mail
zu diesem Beitrag an. Thanks, Shanny :-) "Hi Cornelia, Thought I would sent you some pics of my sister’s bulldog Kizmet, I took in the fall. They live in Oregon. She is a Bulldog with a tail!
Just a Sweetheart and no breathing problems.
Kizmet’s Father that was owned by my sister, Seana and her husband Roger, had a normal short straight tail.
Kizmet was from the last litter he sired and was a single puppy.
Donnerstag, März 18, 2010
Heute erzählt Gastbloggerin Anke Teloudis
Woher hat sie das bloß…….?
Sicher von der Mama :)
Angeschaut, angesprochen, angefasst oder sogar als absolutes Highlight gestreichelt werden ist Chilli's Ziel, das sie mit aller Macht anstrebt !!! Wie erreicht Hund - in diesem Fall Chilli nun aber dieses Ziel oder wenigstens die Aufmerksamkeit des Kindes, der anfangs manchmal erschrockenen Eltern ??? Sie eilt auf das Kind zu - legt sich in's Geschirr als wollte sie einem Alaska Malamute Konkurrenz machen, um sich dann ein paar Meter vor dem Kind auf den Boden zu werfen, winselnd auf es zuzukriechen und dabei flehentliche Blicke zu werfen….. Kurz vor dem Objekt ihrer Begierde dreht Chilli sich dann auf die Seite, präsentiert den Bauch und bettelt mit der Pfote um Liebkosungen. Wer kann da denn wiederstehen ??? Die Kinder meistens nicht ;) und die Eltern verlieren im Nu alle Bedenken. Aber : wo hat Chilli sich diese "Show" abgeguckt ??? Unsere Golden Retriever und auch Kimo haben sich niemals so verhalten…. Und …Chilli war ja noch sehr jung, als sie zu uns ins Rudel kam….. ??? Cornelia erzählte, dass Frieda Kindern gleichermaßen rücksichtsvoll und vorsichtig begegnet. Sie bietet sich ihnen oft in genau derselben Weise wie Chilli zum Kraulen und Streicheln an.... Aber, gesehen und damit erlernt kann Chilli es von Ihrer Mutter nicht haben…. !!! Es bleiben als einzige Ursache : Die GENE Es ist ja hinlänglich bekannt, dass sich Charaktereigenschaften sozusagen als "Basis" für das Wesen unserer Lieblinge vereben…. Was dann das Leben, die Umgebung etc. daraus macht… ??? Manches wird ausgebaut, gefördert, anders geht scheinbar verloren, und Weiteres kommt aus den Erfahrungen dazu. Chilli ist wie ihre Mutter Frieda ein Pfotenhund - sie setzt ständig - auch zum Entdecken und Erkunden von Neuem, ihre Pfoten ein. Wo unsere anderen Hunde erstmal schnuppern, tastet Chilli zuerst mit der Pfote : Auch Friedas Wachsamkeit findet sich in Chilli wieder - sie ist eben ein Grundzug ihres Charakters, der bedingt durch das Leben im gemischten Rudel auch gefördert ist. Aber - eine so genaue Kopie, wie Frieda's Verhalten bei Kindern, zeigt Chilli sonst nie ! Könnte es vielleicht sein, dass Frieda noch in der Welpenzeit ihrer Tochter diese Taktik als besonders erfolgreich weiterempfohlen hat ;) ???
Sonntag, Januar 17, 2010
Heute informiert Gastblogger Stu Savory
Britische Züchter erwartet
unabhängiges und strengeres Reglement
'Sky News' bringt ein schönes Video zum Thema, welches bei einer Bulldog-Züchterin gedreht wurde :-) Leider konnte ich das Video nicht werbungslos einbetten, aber der Link dazu ist HIER (man ignoriere 30 Sek. Werbung am Anfang) Ergänzend dazu der Link zum Bericht auf der Sky News Textseite HIER.
des unabhängigen Regierungsberichts (erschienen am 14.1.2010, 69 Seiten) :-
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Mittwoch, Dezember 30, 2009
Alle guten Wünsche für 2010 !
Für unsere Bulldogs ist uns Gesundheit schon lange ein bewußtes Herzensanliegen - und jetzt haben wir es selbst zu fühlen bekommen, wie schlimm Knochen- und Gelenkprobleme sich anfühlen ....
.... um so schmerzlicher war es für uns neulich von einer
Bulldoggerin zu hören, dass ihr von einer Züchterin eines renomierten Zuchtvereins gesagt
wurde: Wir wünschen dem Bulldog für das neue Jahr, dass die Standardänderung von allen Züchtern umgesetzt wird. Das Züchten nach dem bislang oft verfolgten Prinzip der Geldvermehrung soll geächtet werden - zumindest von uns Liebhabern der Rasse. Es gibt und gab immer auch Züchter, die den Bulldog aus Liebe zu ihm züchteten - man findet sie im Internet - sie zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass sie den Ausstellungsrummel nicht mitmachen und "fit for function"-Zuchtbulldogs haben.... Wer einen Welpen sucht, sollte nach solchen Züchtern Ausschau halten. Bis in die großen Zuchtvereine das Leistungs- und Vitalitätsprinzip wieder voll Einzug findet, das braucht, wie wir glauben, noch Züchtergenerationen.... aber wir wünschen dass dies in 2010 beginnt! Es lebe der Englische Bulldog !
Freitag, November 20, 2009
Leistungsprüfung zur Zuchtzulassung bei (VDH) Möpsen und (VDH) Französischen Bullys
Vorbildlich zeigen sich in diesem Punkt die VDH-Zuchtvereine für Französiche Bulldoggen und Möpse! Sie haben eine kleine Leistungsprüfung als entscheidenden Bestandteil ihrer "ZTPs" eingeführt! Wir möchten für diese so wichtige Ergänzung der "ZTPs" von diesen beiden Zuchtvereinen besonders dem VDH danken! Die unermüdliche, geduldige und kluge Überzeugunbgsarbeit einiger seiner prominenten Vertreter zeigt nun Früchte :-))) Anke Teloudis und ich ließen uns diese Leistungsprüfungen, die in beiden Vereinen gleich ablaufen, näher beschreiben. Wir hoffen, wir haben alles richtig behalten :-) :
Das "Prinzip Leistung" in Biologie, Zoologie und Medizin Im Zusammenhang mit der Evolution, aber auch in der Medizin wird das Leistungsprinzip groß geschrieben: ohne ein leistungsfähiges Herz, belastbare Gelenke oder z.B. kluge Futtererwerbs-Strategien ist weder das Überleben des Individuums noch das einer Art gegeben. Der große Kynologe Dr. H. Wachtel weist seit Jahren in seinen Publikationen auf die Bedeutung der Leistungsfähigkeit der Zuchttiere in der Hundezucht hin. (Wenn Sie seinen Namen in die bloginterne Suchmaschine eingeben, werden Sie zu Zusammenfassungen und Rezensionen einiger seiner wichtigsten Artikel geführt.) Wir freuen uns sehr, dass Dr. Hellmuth Wachtel gerade den "Dogs Award" des Magazins "DOGS" - in der "Kategorie Persönlichkeit" - wegen seiner Arbeiten zur Populationsgenetik zuerkannt wurde. Unseren herzlichen Glückwunsch! :-))
Noch ein Buchtipp zum Thema:
Mittwoch, November 18, 2009
Epigenetik - Vererbung und Anpassung
Nebenbei: Eine Antwort auf diese Frage versucht heutzutage das Konzept des "Intelligent Design" zu geben. Es handelt sich hierbei um einen theologischen Erklärungsversuch. Auch die Wissenschaft sucht nach den grundlegenden Zusammenhängen von Vererbung - bei gleichzeitiger überlebensichernd-schneller genetischer Anpassung an sich wandelnde Umweltbedingungen. Geht man nämlich von der prinzipiell möglichen Vererbbarkeit von im Laufe des Lebens erworbenen Merkmalen aus (mehr dazu unten beim Stichwort "Epigenetik"), das heißt sind durch die Umwelt bedingte Anpassungsprozesse bei Individuen mögliche Auslöser entsprechender Genmutationen, so wäre die Kürze von genetischen Anpassungszeiten nicht mehr erstaunlich, sondern logisch. Im letzten Herbst konnte ich solche genetischen Anpassungsprozesse auf den Galapagos-Inseln bestaunen: auf einer der Inseln, und zwar nur auf dieser, hatten z.B. alle Riesenschildkröten extrem lange Hälse und der Rückenpanzer war zudem oberhalb des Halses ausgespart, damit diese Hälse sich direkt gut und weit nach oben strecken konnten. Das war auf genau dieser kleinen Insel auch für das Überleben der Schildkröten - wegen der dort vorherrschenden Vegetationformen - zum Futtererwerb notwendig.... Charles Darwin erkannte auf den Galapagosinseln, dass alle biologischen Arten sich voneinander und auseinander entwickelt hatten. Aber wie das auf molekularbiologischer Ebene ganz genau - in relativ kurzen Zeiträumen - geschieht, daran wird heute noch geforscht. Erste Ansätze, dass die Gensequenzen keine statischen Vorgaben zur Entwicklung des jeweiligen Lebewesens sind, liefert die EPIGENETIK. In diesem Zweig der Genetik werden die Prozesse erforscht, die von den "Zwischenräumen" zwischen den Genen auf der DNS gesteuert werden. Früher glaubte man der Sinn dieser "Zwischenräume" sei ausschließlich dazu da, um die mikrobiologische Lesbarkeit einzelner Gene sicherzustellen - so wie die Blanks zwischen den einzelnen Worten in diesem Text. Inzwischen weiß man aber, dass diese "Zwischenräume" sehr wohl eine hochwichtige Funktion haben. Um im Schreib-Beispiel zu bleiben: auch in einem Text macht es einen großen Unterschied, ob nur ein Blank Worte voneinander trennt, oder ob dort z.B. Punkt, ein Komma, ein Fragezeichen oder ein Gedankenstrich steht. Der Sinn des Ganzen wird dadurch erst klar. Man weiß jetzt, dass diese "Zwischenräume" Schaltstellen, Kommandozentralen, Sensoren und weitere wichtige Prozess-Initiatoren sitzen. Sie schalten - je nach Umweltsituation, Wasser- und Futtervorkommen, Gesundheitszustand, Hormonlage, Alterssituation oder auch z.B. je nach Mondphase usw. die Aktivität von Genen ein oder aus. Ebenso können die Kommandozentralen in diesen "Zwischenräumen" auf der DNS manche dominaten Gene in einen rezessiven Status überführen und umgekehrt. Der Ausprägung des Phänotyp eines Lebewesens folgt also nicht nur einer statischen "vertikalen", sozusagen hierarchichen Gen-Gesetzlichkeit, sondern sie folgt einer Matrixtruktur : das heißt unglaublich vielfältige "horizontale" (umweltbedingte) Einflüsse bestimmen die Ergebnisse, besser die Bedingungen zur Ausprägung des Phänotyps mit. (Am Rande: deshalb sind auch z.B. eineiige Zwillinge oder geclonte Lebewesen nie tatsächlich gleich.) Der Genotyp eines Lebenwesens ist also nicht, wie früher stets vorausgesetzt, eine zwar verletzbare, aber ihrer Natur nach statische "Blaupause" des Lebewesens, sondern eine dynamische Grundlage - die aufgrund ihrer hohen Dynamik und Variabilität Anpassungen und Überleben bis hin zu "Wunderheilungen" ermöglicht. Zur Hundezucht: Es freut uns sehr (wie wir im letzten "UR" lesen konnten), dass einige Zuchtvereine im VDH ihre Züchter inzwischen zwingend verpflichten, Weiterbildungsmaßnahmen auch in Genetik zu absolvieren. Es gerät so langsam einiges in Bewegung - zu Gunsten unserer Hunde :-)
Montag, November 16, 2009
Heute bringt Gastblogger Stu Savory einen Nachruf auf Reginald Punnett.
Hier das EINFACHSTE Beispiel : Nun, ich bin kein Genetiker, also bitte ich Euch über etwaige kompliziertere Beispiele direkt in Wikipedia nachzulesen. Dort kann man auch sich auch gut informieren über die Mendelschen Regeln und über die neuen genetischen Forschungsergebnisse, speziell das hochspannende Gebiet der Epigenetik. Darüber etwas mehr in einem Folgebeitrag. Wer (z.B. Züchter oder [möchte-gern] Kritiker) selbst Punnett Quadrate erstellen will, dem empfehle ich die (englischsprachige) Webseite von Chang Bioscience. Mit einem Java-fähigen Browser (u.a. nicht IE 5.1) können Sie selbst Punnett Quadrate beispielhaft erstellen :-)
Samstag, November 14, 2009
Gültig seit Oktober 2009: Der neue Standard des English Bulldog ACHTUNG: Dies ist keine amtliche (VDH/FCI-) Übersetzung, sondern unsere private. Sie soll denjenigen helfen, die Probleme mit dem englischen Original des Kennel Clubs haben. Für Abweichungen haften wir nicht, auf das Original als authorative Quelle wird hingewiesen. Die Änderungen gegenüber dem alten Standard hat der Übersetzer (Stu Savory) gekennzeichnet: Hinzufügungen sind unterstrichen, Entfernungen sind durchgestrichen.
Allgemeines Erscheinungsbild :
Kurzhaarig, ziemlich untersetzt, eher tief gestellt, breit gebaut, kraftvoll und kompakt. Kopf
im Verhältnis zum Körper recht gross, jedoch darf kein Merkmal so übermäßig ausgeprägt
sein, dass die Ausgewogenheit insgesamt gestört ist oder der Hund missgebildet erscheint
oder in seiner Bewegungsfähigkeit beeinträchtigt ist. Gesicht ziemlich kurz, Fang breit, stumpf
und geringfügig nach oben gerichtet. Hunde mit erkennbarer Atemnot sind höchst unerwünscht. Körper
ziemlich kurz, gut zusammengefügt, ohne jegliche Neigung zur Fettleibigkeit. Gliedmassen stämmig,
gut bemuskelt und in starker Kondition. Hinterhand hoch und kräftig Verhalten/Charakter : Vermittelt den Eindruck von Entschlossenheit, Kraft und Aktivität. Aufmerksam, kühn, loyal, zuverlässig, mutig, grimmig im Aussehen, aber liebenswürdig im Wesen. Kopf und Schädel:
Schädel : Schädelumfang relativ gross.
Von vorne gesehen erscheint er vom Kinn bis zum
Scheitel Stop : Tiefe und breite Einbuchtung zwischen den Augen. Gesichtsschädel : Von vorne gesehen müssen die verschiedenen Partien des Gesichts auf beiden Seiten einer gedachten senkrechten Mittellinie symmetrisch ausgewogen sein. Nasenschwamm :
Nase und Nasenlöcher gross, breit und schwarz, keinesfalls
leberfarben, rot oder braun.
Fang : Kurz, breit, aufwärts gebogen und vom Augenwinkel bis zum Lefzenwinkel sehr tief. Die Nasenfalte darf die schräg verlaufende Profillinie nicht stören. Lefzen :
Lefzen dick, breit, Kiefer / Zähne :
Kiefer breit, Backen : Gut gerundet, seitwärts über die Augen hinausragend. Augen : Von vorne gesehen tief unten im Schädel eingesetzt, gut entfernt von den Ohren. Augen und Stop auf der selben geraden Linie, die im rechten Winkel zur Stirnfurche verläuft. Weit auseinander liegend, wobei die äusseren Augenwinkel sich aber noch innerhalb der Backenumrisslinie befinden. Rund, mässig gross, weder eingesunken noch vorstehend; Augenfarbe sehr dunkel, nahezu schwarz; sie dürfen kein Weiss zeigen, wenn der Hund geradeaus schaut. Ohne sichtbare Augenprobleme. Ohren : Hoch angesetzt, d.h. der vordere Rand beider Ohren setzt von vorne gesehen die Oberlinie des Schädels am höchsten Punkt seiner Aussenkanten fort, so dass die Ohren möglichst weit auseinander möglichst hoch über den Augen und möglichst weit von diesen entfernt sind. Klein und dünn. "Rosenohren" sind korrekt, d.h. an der hinteren Seite nach innen gefaltete und zurückgelegte Ohren, deren oberer oder vorderer Rand nach aussen und nach hinten gerichtet ist, wobei das Innere der Ohrmuschel teilweise sichtbar ist. Hals :
Von mässiger Länge, Schultern : Schulterblätter breit, schräg liegend und tief, sehr kraftvoll und muskulös, geben den Anschein, als wären sie seitlich am Körper befestigt. Brust :
Brustkorb breit, seitlich gerundet, ausgeprägt und tief. Körper bis weit nach hinten
gut aufgerippt; Brustkorb geräumig, rund und Rücken :
Kurz, kräftig, im Schulterbereich breit,
Untere Profillinie und Bauch : Bauch aufgezogen und nicht hängend. Vorderhand :
Vorderläufe sehr stämmig und stark, gut entwickelt, weit
auseinander stehend, dick,
muskulös und gerade. Schultern : Schulterblätter breit, schräg liegend und tief, sehr kraftvoll und muskulös, geben den Anschein, als wären sie seitlich am Körper befestigt. Ellenbogen : Tief angesetzt, deutlich vom Rippenkorb abstehend. Vordermittelfuss : Kurz, gerade und kräftig. Hinterhand :
Hinterläufe starkknochig und muskulös, im Verhältnis
geringfügig länger als die Vorderläufe,
Rute : Tief angesetzt, an der Wurzel ziemlich gerade heraustretend und dann nach unten gebogen. Rund, glatthaarig und ohne Fransen oder grobe Behaarung. Mässig lang, eher kurz als lang, dick am Ansatz, sich schnell zu einer feinen Spitze verjüngend. Abwärts gerichtet getragen (ohne deutlich aufwärts gebogenes Rutenende) und nie über der Rückenlinie. Knie :
Kniegelenke rund und sehr leicht vom Körper weg nach aussen
gedreht.
Sprunggelenke : Dies bedingt nahe beieinander stehende Sprunggelenke und auswärts gestellte Hinterpfoten. Sprunggelenke leicht gewinkelt, tief stehend. Pfoten : Vorderpfoten gerade und sehr leicht auswärts gestellt, von mittlerer Grösse und mässig rund. Hinterpfoten rund und kompakt. Zehen kompakt und dick, gut voneinander getrennt, gut aufgeknöchelt. Gangwerk/Bewegung :
Haar : Von feiner Struktur, kurz, dicht und glatt (hart nur infolge der Kürze und Dichte, nicht drahtig). Farbe : Einfarbig oder einfarbig mit schwarzer Maske oder schwarzem Fang (Smut). Nur einheitliche Farben (die immer leuchtend und rein in ihrer Art sein sollten), nämlich gestrohmt, rot in allen Schattierungen, falb, rehbraun u.s.w., weiss und gescheckt (d.h. Weiss in Kombination mit einer der genannten Farben). "Dudley" (d.h. mit unpigmentierter Nase), schwarz und schwarz mit lohfarben sind höchst unerwünscht. Gewicht : Rüden 25 kg, Hündinnen 23 kg Fehler :
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden,
dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung und dessen Einfluss
hinsichtlich Gesundheit und Wohlbefinden des Hundes stehen muß. Die Verbindlichkeit des neuen Standards Für die FCI (Federation Cynologique Internarional) ist der Standard verbindlich, den das jeweilige Mutterland einer Rasse festlegt. Im Fall des English Bulldogs ist der Kennel Club Großbrittanniens dafür verantwortlich. Damit ist dieser neue Standard für alle die Vereine verbindlich, die der FCI angeschlossen sind. Im Falle Deutschlands ist das der VDH und als einziger Bulldog-Zuchtverein innerhalb des VDH der ACEB. Bislang ist auf der Webseite des ACEB der neue Standard noch nicht veröffentlicht, aber ich gehe davon aus, dass dies früher oder später geschehen wird. Wenn Sie die Sätze aufmerksam lesen, die aus dem alten Standard gestrichen wurden, so sind es genau die Formulierungen, die in den letzten Jahrzehnten die Tür aufmachten zu Extrementwicklungen einiger Merkmale - und damit zu leichten bis zu tierschutzrelevanten Gesundheitsbeeinträchtigungen. Wir vom "English Bulldog Netzwerk für Kenner und Freunde", die wir die Bulldogs so sehr lieben, sind von Herzen dankbar für die Bemühungen des Kennel Club, den English Bulldog durch die obigen Standardänderung zurückzuführen zu "Fit For Function"! Hier im Blog können Sie den geänderten Standard - vom Link in der grauen Spalte rechts aus - ab sofort hochladen.
Sonntag, September 13, 2009
Bulldogs aus Zuchten in Alaska :-)
Die prämierten Bulldogs haben etwas Nase, der Hals ist nicht zu kurz, und sind nicht zu breit in den Schultern. Sie gehen züchterisch in die Richtung : "Fit For Function", und sie sind dabei prächtige Standard-Exemplare :-) Besonders gefällt Doris und Shanny diese 7monatige Jung-Hündin. Mir gefällt sie auch sehr - sieht sie doch Chilli zudem ähnlich :-)
Freitag, September 11, 2009
Zauberhafte Bulldoggen-Vielfalt Bulldog Beauty Contest 2009, Long Beach, California
Freitag, Juli 3, 2009
Großbrittanien: Gesetzliche Regelungen zur Rassehundezucht werden wahrscheinlicher
Aus berechtigtem Zweifel am Änderungswillen der den Kennel Club tragenden Züchter
werden gesetzliche Vorschriften zunehmend wahrscheinlich:
Im Regierungsausschuß "Association Parliamentary Group for Animal Welfare’s" (APGAW)
wächst der Zweifel, dass der Kennel Club tatsächlich mit dem Mittel der Standardänderung in der Lage ist,
tierschutzrelevante Auswüchse im Ausstellungs- und Zuchtwesen gegenüber den ihn tragenden Züchtern durchzusetzen.Insbesondere wird überlegt, dass Rassehunde nur nach vorheriger Zustimmung eines Expertenteams/ Tierarztes eine Zuchtzulassung erhalten sollen. In der britischen Zeitschrift "Dog World" wird berichtet, dass der Kennel Club über diese Zweifel sehr beunruhigt ist und deren wahrscheinliche Konsequenzen, nämlich gesetzliche Vorschriften, abzuwenden versucht. Er argumentiert, durch seine Ausstellungen sei langfristig die Gesundheit der Rassehunde gesichert... Nun, an dieser vom Kennel Club behaupteten Ausstellungswirkung bestehen völlig zurecht Zweifel, nicht nur im britischen Regierungsausschuß, sondern auch bei uns Hundehaltern weltweit! Die Vergangenheit beweist nämlich das genaue Gegenteil: In KC/FCI Ausstellungen werden seit Jahren Hunde mit immer extremeren Merkmalausprägungen mit Titeln honoriert. Beim Bulldog hat das zu Atemschwäche, Gelenkproblemen, kurz gesagt zu tierschutzrelevanten Problemen geführt. Der Kennel Club weist gegenüber dem Regierungsausschuß auch auf die wirtschaftliche Bedeutung seiner Ausstellungen hin - und damit nennt er u.E. das Hauptanliegen seiner Züchter-Mitglieder.... Der Kennel Club wird, wie "Dog World" weiter berichtet, alle Parlamentsmitglieder anschreiben und zu überzeugen versuchen, auf gesetzliche Regeln zur Pflicht-Gesundheitsprüfung von Rassehunde-Zuchttieren zu verzichten. Wir hoffen sie erreichen damit nichts, denn dem Kennel Club und seinen Züchtern das Zuchtgeschäft und Aussstellungswesen - ohne unabhängige Kontrolle - weiter zu überlassen, das würde heißen "den Bock als Gärtner bestätigen" !
Einen interessanten Vorschlag bringt der Kynologe und Genetiker Dr. Hellmut Wachtel in der neuen WUFF, 7/8 09: Die bisherigen (FCI/VDH) Ausstellungs-Spielregeln zwingen zu extremer Einheitlichkeit des Phänotyps, wie Dr. Wachtel schreibt, eben zu Inzuchten. Ebenso erzeugen sie Tendenzen, die s.E. Erachtens zu Entartung und Qualzucht führen können. Diese Tendenz sei nur zu durchbrechen, wenn zwei Richter - und nicht nur einer - im Schauring amtieren. Und einer dieser beiden Richter müßte ein spezialisierter Tierarzt sein. Dr. Wachtel schlägt ebenfalls vor, dass die Erfahrungen der "normalen Hundehalter" erheblich ernster genommen werden sollten : "deren Wünsche werden ja in der heutigen Hundezucht weder erhoben noch berücksichtigt. .. Ein Neustart in der Hundezucht scheint daher unausweichlich!"
Dienstag, Mai 26, 2009
Heute gemeinsam mit Gastbloggerin Anke Teloudis : Qualitätsmerkmale in der Zucht "Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das Geschäfte macht. Kein Hund tauscht einen Knochen mit einem anderen." (Adam Smith)
Wir würden uns über Kontakte mit ZüchterInnen, die sich angesprochen fühlen, freuen! (Zuchtvereine spielen dabei für uns keine Rolle!)
Sonntag, Mai 24, 2009
Zähne, Zähnchen - und Haare auf diesen ;-)
Nun zu den Bulldogzähnen allgemein:
Der Standard (in Klammer: geplante Änderungen) verlangt: Wir sehen, über die Anzahl der Zähne wird im aktuellen Standard nicht mehr gesprochen, und das hat seinen Grund : Nahezu kein Bulldog hat heutzutage alle 4x4 Prämularen (vorderen Backenzähne) voll entwickelt, weil dazu zumindest im Oberkiefer gar kein Platz mehr ist. Und sehr viele Bulldogs haben wiederum im Oberkiefer mehr als 6 kleine Schneidezähne, weil dort mehr als genug Platz ist. Wenn Ihr Bulldog sogar "zwei Reihen" obere Schneidezähne hat, ist das heutzutage "ok". Anders im Standard von 1910 (nach dem Krieg von Otti Heermann herausgegeben) : "Die Backenzähne sollen groß und kräftig sein, die Fangzähne müssen weit auseinander stehen, die Schneidezähne zwischen den Fangzähnen sollen in einer geraden Linie stehen und alle Zähne sollen gesund und vollständig vorhanden sein." Die unteren 6 Schneidezähnchen sollten wie mit dem Lineal gezogen in einer geraden Reihe stehen - und nicht wie ein Löffelchen gerundet stehen; das finde auch ich wichtig um den quadratischen Eindruck des typischen Bulldog-Kopfes zu erhalten. Aber "nobody is perfect" :-) Manche Bulldogs haben mehr Vorbiß, Schublade genannt, als sein sollte, auch in Hinblick auf die Funktionsfähigkeit des Gebisses. Leider vererbt sich diese schlechte Veranlagung immer dominant! Der Standard-Vorbiß dagegen behindert noch nicht das "Zupacken". Viele Bulldogger lieben besonders die Fotos, auf denen beim Standard-Vorbiß gelegentlich ein Untereckzahn erscheint, wegen des dann trotzigen Charmes des Gesichtsausdrucks ;-) Alles über die Hundezähne ist gut HIER nachzulesen.
Dienstag, Mai 12, 2009
FCI/VDH/ACEB-Europasiegerschau Mai 2009, Dortmund "Ohne den Hund käme der Mensch auf den Hund." (Ernst Elitz)
Ein wundervoller Rüde aus schweizer Zucht. Die englische Richterin Carol Newman (siehe Info vom 26. April 09) entschied, wie erwartet, zugunsten der extrem tiefgelagert-breiten Bulldogs. Aber - es waren davon nicht ganz so viele wie in den Vorjahren als Konkurrenten da!! Im Rahmen der hier ausgestellten Bulldogs gab es deshalb zwangsläufig auch eine Plazierungen für den (durch die geplante Standard-Änderung) künftig gewollten Bulldogtyp! Welche Bulldogs hier in "Dortmund Mai 2009" ausgestellt bzw. nicht mehr ausgestellt wurden, das deute ich als kleines, aber gutes Anfangszeichen für dessen beginnende Zukunft :-) Drei Bulldogs gefielen mir besonders gut:
Meinen "Lieblingsrüden" :-) der Schau sehen sie oben. Eine wundervolle Hündin aus polnischer Zucht. Eine ebenfalls wundervolle Hündin aus holländischer Zucht. Und das Publikum? An unserem Ring fehlte es sozusagen! So wenige am Bulldog interessierte Zuschauer habe ich auf einer der großen VDH-Zuchtschaus in Dortmund noch nie erlebt.... Ansonsten gab es viel einzukaufen; mir war es aber ab Mittag, als die Bulldogs fertig gerichtet waren, einfach zu voll in den Verkaufshallen und ich fuhr zurück zu meinen Liebsten :-)
Mittwoch, April 22, 2009
English Bulldog Netzwerk für Kenner und Freunde
Kurz gefasst: Welche Rahmenbedingungen setzt ein "e.V." ?
Nach einigem Hin-und-Her der Überlegungen (auch im Sinne der Erfahrung von Mark Twain: "Wenn du einen verhungernden Hund aufliest und machst ihn satt, dann wird er dich nicht beißen. Das ist der Unterschied zwischen Hund und Mensch.") sind wir letztendlich zu dem Schluß gekommen, dass wir zukünftig keinen "e.V." mehr wollen und nicht mehr brauchen, denn....
Das Internet ermöglicht phantastische Netzwerke! Rund um diesen Blog hat sich ein Netzwerk von Bulldog-Kennern und Bulldog-Freunden entwickelt, das sehr viel Freude macht :-) Die allermeisten dieser BulldoggerInnen würden unserer Erfahrung und Einschätzung nach nie einem "e.V." beitreten, da sie in einem "e.V." Zwängen ausgeliefert wären, die sie für sich ablehnen: wir nennen hier nur den Zwang zu Zahlungen von Beiträgen. Es geht ihnen um gelegentlichen Erfahrungsaustausch, Informationen rund um den Bulldog, Freude an Geschichten über ihn - und last not least um schöne Fotos! Kurz gefasst: Welche Rahmenbedingungen setzt ein "Netzwerk" ?
In einem Bericht über soziales Engagement lasen wir neulich: Mehr zum "English Bulldog Netzwerk für Kenner und Freunde" können Sie demnächst HIER lesen. Die Seite ist im Aufbau.
Montag, April 20, 2009
"Time is changing" : Konsequenzen... ... für den "VdFEB"
Der britische "Kennel Club" setzt neue Standards:
Die Standard-Änderungen für unseren English Bulldog, welche der britische "Kennel Club" (KC) gerade ausarbeitet
und durch die der Bulldog endlich wieder "fit for function" werden wird, bringen zwangsläufig Änderungen
in der Zucht- und Vereinsszene mit sich! Dieser neue Standard wird ab Mitte des Jahres - verbindlich für
alle FCI-Zuchtvereine - gültig sein."FIT FOR FUNCTION" Dass diese Standard-Änderung auch den "Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V." betreffen würde, das war seit Herbst 2008 klar: denn die bisherige Qualzucht-Situation (besonders beim FCI/KC-Bulldog) war schließlich 1980 DER Gründungsanlaß des Vereins gewesen! Ein kurzer Rückblick: Stu und ich sind Gründungsmitglieder des "Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V.". Er wurde unter der Federführung unseres Vaters/Schwiegervaters Dr. Bernhard Deermann in einer Zeit gegründet (1980), in welcher der "Verband für das deutsche Hundewesen" (VDH) als deutsche Vertretung der "Federation Cynologique International" (FCI) bei der am Rassehund interessierten Bevölkerung nahezu eine Monopolstellung einnahm : nur VDH-Papiere galten damals als "gute" Papiere; nur VDH-Bulldogs wurden als "typisch" angesehen.
Der Hauptzweck und Gründungsanlaß des "VdFEB e.V." erfüllt sich mit der Standardänderung!
Aus Sicht und aus leidvoller Erfahrung von uns Gründungsmitgliedern des VdFEB waren diese FCI/VDH-Bulldogs jedoch
vielfach überzüchtet und oft sehr atmungsbehindert. Seit einigen Jahren, insbesondere seit
die EU-Konvention zur Verhinderung von Qualzucht (ausdrücklich auch des Englischen Bulldogs)
verabschiedet wurde, ist die überwiegende öffentliche Einschätzung unserer Rasse gegenüber mindestens kritisch
zu nennen.
Diese Qualzucht-Situation des Bulldogs war der Hauptgrund den "VdFEB" als Interessengemeinschaft von
Bulldog-HALTERN zu gründen und in der Öffentlichkeit aufzuklären, wie es um die Rasse tatsächlich steht. Und damit kann der Verein aufgelöst werden! Wie gesagt, der VDH mit seinen Zuchtverbänden hatte vor 30 Jahren noch nahezu eine Monopolstellung. Deshalb überlegten wir im VdFEB damals als Nicht-Zuchtverband eine außerordentliche Mitgliedschaft im VDH anzustreben - des Wirkungsradius wegen. Dies verlief aber im Sande, denn eine solche VDH-Mitgliedschaft erschien uns schon nach kurzer Zeit als zweischneidiges Schwert, da sie unsere Möglichkeiten einer stressfreien Öffentlichkeitsarbeit vermutlich nur eingeschränkt hätte. Ein größtmöglicher Abstand zu Zuchtverbänden/Züchtern und keinerlei Verbindung mit dem Zuchtgeschäft, das stellte sich nach und nach als beste Voraussetzung für unsere Aufklärungsarbeit heraus. Aber nun : "TIME IS CHANGING"
Heute sieht die Bulldog-Welt wieder hoffnungsvoll aus !
Der VDH hat unserer Beobachtung nach seine "Qualitätsstellung" in den Augen der Gesellschaft längst
verloren.
Nach eigener Aussage hält er nur noch knapp 25 % Anteil am Rassehunde-Markt. Dieser Markt- und Ansehensverlust
ist stark dadurch mitbedingt, dass trotz des Wissens um die riesigen Gesundheits-Probleme der Rassehunde (wie
einige VDH-Veröffentlichungen zeigen) sein Einfluß auf die Zuchtqualität seiner Züchter marginal blieb. Heute spielt ein Bulldog-Zuchtverein in Deutschland, gleich welcher (auch aus Marktsicht) keine große Rolle mehr : Behinderte Extrembulldogs gibt es in wohl jedem dieser Zuchtvereine; Versuche den Bulldog zurück zu "FIT FOR FUNCTION" zu züchten finden sich aber auch in manchen Zuchtverbänden.
Die Nähe zu Züchtern erscheint heute sinnvoll!
Deshalb ist es sinnvoll als Bulldoghalter-Lobby DIE Züchter (unabhängig von ihrer Zuchtvereinszugehörigkeit)
zu unterstützen, die die gerade
bevorstehende Standard-Änderung - "FIT FOR FUNCTION" - im Interesse der Bulldogs begüßen und durch
Zuchtanstrengungen zu einer Revitalisierung unserer geliebten Rasse beitragen wollen.
Und wie wir dabei zu helfen versuchen, auch im Sinne unseres Vaters/Schwiegervaters
Dr. Bernhard Deermann, darüber im nächsten Beitrag :-)
Mittwoch, Februar 25, 2009
2009: Aschermittwoch für die Hundezucht
Ich denke ein "mea culpa" aller Schauzucht-Verantwortlichen ist angebracht. Jeder Rassehundeliebhaber - beileibe nicht nur Bulldogger - sollte sich dies gerade erschienen Heft Nr.3 der WUFF unbedingt kaufen! Die Zwischenüberschriften gebe ich hier als "Stichworte" zum Artikel weiter:
Ich schrieb im Beitrag vom 15. Juli 2005 über unsere Englandreise mit Wilma. Es lohnt sich diesen Reisebericht nachzulesen. Wir erlebten, dass der "Mann auf der Straße" (beim Anblick unserer Wilma) über die nahezu Auslöschung des Engish Bulldogs - durch seine Züchter in England selbst - klagte. Ich verstand das nicht, sind die Engländer (Briten) doch eine tierliebende Nation... wie konnten sie diesen Niedergang zulassen ? Nun, jetzt haben wir erlebt, dass sie es nicht zulassen! Die BBC-Dokumentation über die in Qualzucht übergegangene Rassehundezucht entsetzte die Briten. "Das Volk gegen die Zuchtvereine", so möchte ich diese Reaktion auf eine kurze Formel bringen. (Siehe auch Beiträge vom 17. Februar (unten), sowie vom 18. und 8. Januar 2009.) Die Briten haben gerade wieder bewiesen, dass sie im besten Sinne tierlieb sind. Danke! Ich empfehle in dieser Situation allen Züchtern, Richtern und Zuchtvereinsfunktionären diesen Rat von Laotse zu beherzigen:
"Wenn dir der Wind des Wandels ins Gesicht bläßt, verzichte auf einen Windschutz.
Dienstag, Februar 17, 2009
Heute fragt und antwortet Gastbloggerin Anke Teloudis :
"Quo Vadis, English Bulldog ?"
"Change is coming !"
Im Mutterland unserer Hunde sorgte ein Bericht der BBC (August 2008) über die alamierende Gesundheitssituation von Rassehunden für so entsetzte und empörte Zuschauerreaktionen, dass die BBC beschloss nicht weiter über die CRUFTS (größte Rassehunde-Zuchtschau des Landes) zu berichten. Der Kynologe Dr. Hellmuth Wachtel berichtet in der WUFF (10/08) sehr anschaulich über diese Situation in Großbritannien. Der britische Zuchtvereins-Dachverband "Kennel-Club" (entspricht unserem VDH) war aufgrund der Zuschauerreaktionen praktisch gezwungen, SOFORT zu handeln. Für den Standard des English Bulldog bedeutet das kurz gefasst : Übertreibung von typischen Merkmalen sind zukünftig unerwünscht, LINK.
Maximum gleich Optimum ?
Wenn das Zuchtziel erreicht, der Standard erfüllt ist, sollte das Anlass genug sein sich zu freuen
und diesen Status zu halten. Leider entspricht das nicht der menschlichen Natur !
Immer mehr, immer besser, immer ... treibt uns an, uns aus der Masse hervorzuheben.
Immer häufiger werden Tiere dabei zum Instrument unserer Selbstdarstellung degradiert - sie sollen "besonders" sein,
bis hin zur Groteske klein, riesig, deformiert, gehandicaped durch den eigenen Körper mit oft nur geringer
Lebenserwartung !Hier eine Karikatur als Antwort. Weniger ist manchmal mehr ! Das BESTE ist nie das Extreme ! Wenn eine Rasse dann tierschutzrelevant in die Kategorie "Qualzüchtung" geraten ist, werden die Verantwortlichen gerne ausschließlich in der Züchterschaft gesucht. Wir dürfen aber bitte nicht der Illusion erliegen, dass es in der Zucht nur um Selbstbestätigung der Züchter geht, sondern dass letztlich für den Markt, für die Nachfrage nach bestimmten Typen, für Gewinn gezüchtet wird. Pascal Becker (WUFF) schrieb bereits im Oktober 2006 über die "Verantwortung der Hundehalter: Nachfrage bestimmt Markt. Wie so oft, wird von vielen Menschen kritisiert, dass der Staat zu wenig tue, um der Qualzucht vorzubeugen. Fakt jedoch ist, dass auch der Absatz der "Ware" English Bulldog regulären Marktgesetzen unterliegt. Sofern es keine Nachfrage nach den missgebildeten Exemplaren der Rasse gibt, werden diese auch nicht gezüchtet. Das Hauptaugenmerk sollte demgemäß vor allem darauf liegen, die an diesen Hunden interessierten Menschen über die mit dem Erwerb verbundenen moralisch-ethischen, finanziellen und die Tierquälerei unterstützenden Aspekte aufzuklären, ganz abgesehen von den Konsequenzen einer Partnerschaft mit nichts anderem als einem zeitlebens behinderten Hund."
FIT FOR FUN-ction !
Ohne Zweifel : "Bulldogs can see, breathe and move!" (Von traurigen Ausnahmen, die auch diese Minimal-Anforderungen
widerlegen, einmal abgesehen.) Aber, reicht das dem Bulldog ???Ein Bulldog, der jede Facette seines Wesens körperlich ausleben und geniessen kann! So wünsche ich mir den Bulldog der Zukunft. FIT FOR FUN-ction ! So wünsche ich mir den Bulldog der Zukunft. Ein Bulldog, der jede Facette seines Wesens ausleben und geniessen kann, der mit seinen Hundekumpels auf der Wiese mithält, solange er will - nicht bis seine oft knappe Luft ihn zum Aufgeben zwingt!
Es wird, wie bei allen anderen Hunderassen, vermutlich verschiedene Typen von English Bulldogs geben - leichtere und schwerere Vertreter der Rasse. Allein auf Grund der Vielzahl voneinander unabhängiger Zuchtvereine und deren Vorstellung eines "Idealbulldogs" ist eine solche Entwicklung absehbar. Aber : Der English Bulldog wird immer ein besonderer Hund bleiben, denn er hat ein ganz besonderes Wesen.
Sonntag, Januar 18, 2009
Endlich: Der Standard des Bulldogs wird diskutiert und dann geändert!
Einmal schrieb ich in einem solch kritischen Beitrag, dass der Zeitgeist diesen Vereins-Funktionären, die sich "Züchter" nennen, entgegen weht. Und nun ist ein Sturm daraus geworden! Ich freue mich darüber :-)))) In England, dem standardsetzenden Land für unsere Rasse, kündigte sich schon seit einiger Zeit solch ein Sturm an; Stu Savory schrieb im Beitrag vom 18.9.08 (Schuß vor´m Bug) über "Vorwehen" dieses Sturms. Auch die neueren Veröffentlichungen des VDH, (besonders seines Vorstandsmitgliedes Dr. Helga Eichelberg, über die ich wiederholt im Blog schrieb) zeigten an, dass der Wind sich in Richtung Gesundheit und Vitalität der Hunde gedreht hatte! Und jetzt geht weltweit durch die Presse (sogar die FAZ schrieb darüber), dass der britische Hundezüchter Dachverband Kennel Club (entspricht dem VDH) den Standard des Bulldogs ändern will, da die Züchter offensichtlich nicht anders zu der Einsicht gebracht werden können, dass Gesundheit und Vitalität (Fitness) ausschlaggebend für die Zucht sein sollen, und nicht absurde Extremmerkmale (zB Riesenschädel), die gerade Mode sind...
Suchen Sie sich einen Züchter, der seine Bulldogs LIEBT. Ich bin voller Zuversicht! Und wenn es notwendig sein sollte, wird vermutlich (wie schon im Fall des Ohrencoupierens) der Gesetzgeber helfen.
Die Beiträge der Jahre 2008 und 2007 finden Sie HIER ! Über dieses Inhaltsverzeichnis kommen Sie zu ALLEN Beiträgen zum Thema.
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English Bulldog
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Cornelia
Jetzt sollen die Bulldogs zusätzlich hier ihr eigenes deutsches Weblog bekommen. Jeder Leser kann Blog-Beiträge an
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